Methodische und systematische Anforderungserhebung nach standardisierten RFC-Kriterien
Nach RFC 2119 werden Anforderungslevel anhand definierter Schlagworte erhoben und beschreiben damit aussagekräftig Anforderungen als Verbote (DARF NICHT), Gebote (MUSS) oder Empfehlungen (SOLL,SOLL NICHT, KANN).
1.1
Erstellung, Strukturierung und Pflege von Anforderungskatalogen
Anforderungskataloge enthalten strukturiert und filterbar alle bekannten funktionalen, nichtfunktionalen und Sicherheits-Anforderungen aus sämtlichen projektrelevanten Anforderungsquellen. Abhängigkeiten untereinander (Vorgänger / Nachfolger) werden ebenso über Verlinkungen abgebildet wie strukturelle Zusammenhänge (Ursache / Wirkung).
1.2
Erhebung von Anforderungen aus Normen und technischen Richtlinien
Auch aus mitgeltenden normativen Anforderungsquellen werden relevante Anforderungen erfasst, kategorisiert, bewertet und priorisiert. Besonderes Augenmerk gilt dabei technischen Richtlinien des BSI (z.B. TR 03109, TR 03125, TR 03132, TR 03138) oder aber eichrechtlichen Vorschriften der PTB.
1.3
Toolunterstützung zur Anforderungsverwaltung [z.B. Jira]
Bei der Erfassung und Beschreibung werden zeitgemäße Werkzeuge und Tools eingesetz bzw. können genutzt werden.
1.4
Erfassung von Anforderungen aus Lasten- und Pflichtenheften
Soweit noch kein Anforderungsmanagement etabliert ist werden bestehende Anforderungen aus bekannten Last- und Pflichtenheften herangezogen und Abhängigkeiten zwischen Teilsystemen über Verlinkungen dokumentiert. Dabei werden Maßnahmen (Pflichten) den Bedürfnissen (Lasten) gegenübergestellt und der Abdeckungsgrad bewertet.
Generieren von Impact-Analysen bei Änderungswünschen
Auswirkungen von Änderungen auf abhängige Anforderungen und davon betroffene Teilbereiche/Systeme und können vor anstehenden Entscheidungen erkannt und angemessen hinsichtlich Kosten- und Zeitplanrelevanz bewertet werden.
2.1
Abwicklung des aktiven Change-Managements
Alle Änderungen werden zeitnah erfasst und damit die Anforderungsbasis im Anforderungskatalog projektbegleitend aktualisiert. Indirekte Änderungen können mit wenig Aufwand nachgezogen werden.
2.2
Konsolidieren widersprüchlicher Anforderungen
Widersprüchliche Anforderungen infolge unterschiedlicher Auslegungen durch am Projekt beteiligte Steakholder werden erkannt und zur Schlichtung inklusive passender Änderungsformulierungen aufbereitet dokumentiert.
2.3
Klärung unpräziser Anforderungen (funktional / nicht funktional / Sicherheit)
Unklare, nicht entscheidbare oder schwer prüfbare Anforderungen werden identifiziert und präziser gefasst. Das beinhaltet auch Konsolidierung oder Aufspaltung von Anforderungen.
2.4
Plausibilisierung von Anforderungen im Projektkontext
Unter besonderer Beachtung konkreter Bedingungen im Projekt werden bekannte Anforderungen hinsichtlich Relevanz eingeordnet (normativ, informativ) und für die Umsetzung priorisiert.
Darstellung des Projekt-Umsetzungsgrads zur Entscheidungsfindung
Jederzeit kann aus dem Anforderungskatalog ein Soll-Ist-Vergleich zur Entscheidungsunterstützung bei Erreichen von Meilensteinen oder agilen Sprints generiert werden.
3.1
Benchmarking des Reifegrads für das Qualitätsmanagement
In wettbewerblichen Projekten helfen Benchmarks einerseits zum Vergleich gegenüber dem bekannten Stand von Mittbewerbern und andererseits zum Überwachen der Performance eigener Lieferanten.
3.2
Anfertigung von Spezifikationen und Prüfvorschriften
Spezifikationsdokumente, Produktsteckbriefe, Ausschreibungsunterlagen und Checklisten für Factory Acceptence Tests - bzw. Site Acceptence Tests werden leicht abgeleitet.
3.3
Verknüfung zu Prozesslandkarten pflegen
Darstellung von Prozessen und technischen Abläufen werden mit Input aus Anforderungskatalogen vervollständigt und Änderungen unmittelbar in den Bestand übernommen.